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AutorenbildVerena Tschudi

Vermaledeite Lohnverhandlung!

Wer hat Angst vor der Lohnverhandlung?- Niemand! Wenn sie aber kommt, dann laufen wir davon.



Lohnverhandlung, Lohn, Gehaltsverhandlung, Verhandeln

Wer freut sich schon auf die Lohnverhandlung? Wohl eher weniger. Im Coaching erlebe ich das genaue Gegenteil. Vielleicht denkst du, eigentlich sollte ich den Lohn neu aushandeln, die Initiative ergreifen und mir holen, was mir zusteht?

Aber da ist noch eine andere Stimme, die sagt: Bist du sicher, dass dir mehr zusteht? Du musst doch noch so viel lernen, du bist noch nicht gut genug. Und etwas für dich selber zu fordern, das ist unschön. Das könnte sogar egoistisch und geldgierig rüberkommen. Du möchtest dir ja keine Feinde machen. So wichtig ist dir das Geld ja auch wieder nicht. Viel wichtiger ist die gute Stimmung im Team. Also komm, dieses Jahr lassen wir es mit der Lohnverhandlung. Vielleicht kommt ja jemand von selber auf die Idee...

Solche oder ähnliche innere Dialoge kommen häufig vor. Sie führen dazu, dass ein Konflikt entsteht zwischen zwei Bedürfnissen: Dem Bedürfnis nach Anerkennung und beruflicher Weiterentwicklung und dem Bedürfnis nach Harmonie. Dieser innere Konflikt führt oft zu Magenschmerzen und schlaflosen Nächten vor dem festgesetzten Termin. Er blockiert uns aber auch im Gespräch selber – wir können nicht selbstbewusst und gelassen auftreten und die Chancen auf eine erfolgreiche Verhandlung werden dadurch geschmälert. So boykottieren wir uns selber mit unseren unbewussten Gedanken.


Beim Lohnverhandeln gibt es zwei Komponenten: Die äussere und die innere. Mit der äusseren Komponente meine ich die Technik: Was sage ich wann zu wem und wie mit welcher Körpersprache. Diese Techniken kann man überall nachlesen, aber meine Erfahrung ist, dass sie nicht angewendet werden oder zumindest nicht erfolgreich, wenn die innere Komponente nicht stimmt: der Mind-Set.


Wenn ich selbst nicht von meinem Anliegen überzeugt bin, wie soll ich dann andere davon überzeugen?

Der erste Schritt ist also, dass wir uns unsere unbewussten Gedanken bewusst machen. Was denke ich über mein Gehalt? Über meine Leistung? Über meine Chancen in der Verhandlung? Verhandle ich mich selber bereits herunter?

Schäme ich mich, über Geld zu reden? Wovor habe ich eigentlich Angst? Ist es die Angst vor Ablehnung?

Was denke ich über mein Gegenüber? Habe ich Mitleid mit der Firma, weil sie kein Geld hat (das Argument kommt immer)? Möchte ich meinen Vorgesetzten die unangenehme Situation ersparen?

Wieso habe ich Hemmungen, meine eigene Leistung herauszustreichen?

Bevor wir uns also über die technische Umsetzung der Lohnverhandlung unterhalten, sollten wir den richtigen Mind-Set haben.


Denn wenn der Mind-Set stimmt, dann kann ich auch technisch alles falsch machen, die Verhandlung wird trotzdem gelingen.

Wie kann ich meinen Mind-Set ändern?


1. Zuerst ist es wichtig, die vorhandenen Denkmuster zu erkennen. Das geht am besten, indem du einen Stift und Papier nimmst und alles aufschreibst, was dir im Zusammenhang mit deiner Lohnverhandlung in den Sinn kommt. Schreib alle deine Ängste, Sorgen und Gedanken auf. Schreib nicht, was du denken möchtest, sondern was du tief drinnen wirklich denkst.


2. Der zweite Schritt ist zu erkennen, dass es sich nur um Gedanken handelt. Es sind keine Fakten. Es ist deine bisherige Sicht der Dinge. Hier tun sich die meisten Leute schwer. Denn wenn man einen Gedanken sehr oft gedacht hat, dann hält man ihn für wahr. Und vielleicht denkt auch dein Umfeld ähnliche Gedanken, deshalb geht es ihnen ja auch wie dir. Aber es ist immer noch nur ein Gedanke.


3. Unsere Gedanken produzieren unser Erleben in der Welt. Wenn du ein anderes Erlebnis möchtest, musst du immer zuerst deine Gedanken ändern. Und das geht ganz einfach! Mit jedem Gespräch, mit jeder zusätzlichen Information, ändern sich deine Gedanken ein bisschen (oder manchmal viel). Du denkst heute nicht mehr gleich wie vor 5 Jahren. Wenn du das möchtest, kannst du diesen Mind-Set-Shift auch bewusst herbeiführen. Ich erlebe das im Coaching jeden Tag. Plötzlich öffnet sich der Horizont und es entstehen so viele neue Möglichkeiten.


Hier ein paar neue Gedanken für deine Lohnverhandlung:

  • Wenn die finanzielle Anerkennung stimmt, dann bin ich auch motivierter und eine viel wertvollere Mitarbeiterin für das Unternehmen.

  • Verhandlungsgeschick ist auch eine Fähigkeit, die im Job von mir verlangt wird. Ich kann also meine Eignung für den Job unter Beweis stellen, wenn ich meinen eigenen Lohn verhandle.

  • Vorgesetzte erwarten, dass ich verhandle. Wenn ich es nicht tue, glauben sie, mit mir sei etwas nicht in Ordnung.

  • Verhandlung muss nicht aggressiv sein. Wir können ganz entspannt ein Gespräch über Geld führen wie über jedes andere Thema.

  • Es ist heutzutage sehr schwierig, gutes Personal zu bekommen. Meine Firma hat Glück mit mir!

  • Jemand Neues einzustellen kostet enorm viel Zeit und Geld. Eine Lohnerhöhung für mich ist für das Unternehmen ein Klacks dagegen.

  • Ich arbeite Teilzeit und mache den Job einer Vollzeit-Person. Das muss sich auch für mich rentieren.

  • Entlohnt wird nicht Anwesenheit, sondern Leistung. Ich bringe der Firma einen grossen Mehrwert.

  • Wenn ich passend entlohnt werde, dann ist das eine win-win Situation für mich und für das Unternehmen.

  • Wenn ich längerfristig unzufrieden bin mit meinem Lohn, dann schlägt sich das auf meine Motivation. Das gibt eine lose-lose-Situation für mich und für das Unternehmen.

  • Wenn ich heute verhandle, ist das eine gute Übung und gibt mir Selbstvertrauen für das nächste Mal.

  • Der Satz „Wie sieht’s mit einer Lohnerhöhung aus?“ dauert nur 3 Sekunden. Das schaffst du!


Bist du bereit dein Leben aufs nächste Level zu bringen? Dann ist mein Coaching Programm Be a Leader! genau das Richtige für dich! Schau gleich hier vorbei.


 

Verena Tschudi ist Coach für Karriere und Leadership. Sie ist die Herausgeberin des Podcasts LEVEL ME UP! und inspiriert ihr Publikum für mehr Erfolg und Erfüllung im Job.

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