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AutorenbildVerena Tschudi

Delegieren ohne schlechtes Gewissen

Fällt es dir schwer, jemand anderem Arbeiten abzugeben? Hast du fast ein schlechtes Gewissen dabei? Dann machst du es lieber schnell selber. Für den Moment ist das das einfachste, aber mittel- bis langfristig hat es fatale Folgen für deine Life-Balance und auch für deinen Stand im Team.

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Da ist etwas zu erledigen, das sicher nicht zu deinen Aufgaben gehört. Jemand anderes soll es machen. Uiuiui, wem gebe ich es, wer ist die richtige Person? Und wie sage ich es ihr? Wenn dir Delegieren schwer fällt, dann sind deine Gedanken vermutlich

  • die Person hat selber genug zu tun

  • jetzt komme ich und drücke ihr noch mehr auf (=ich bin gemein)

  • ich könnte es auch rasch selber machen?

Wenn du es dann selber machst, zeigt das einfach, dass du deine eigene Zeit und Energie weniger wertschätzt als die der anderen Person. Du würdest vermutlich nie von anderen fordern, dass sie bis um 10 am Abend noch etwas fertigstellen. Aber von dir selber erwartest du es?

Es zeigt auch, dass du der anderen Person nicht zutraust, dass sie Nein sagen kann (vermutlich, weil du dir selber damit schwertust).


Leadership bedeutet unter anderem, dass wir Arbeiten delegieren. Wenn wir also echte Leader sein wollen, ist es sinnvoll, sich eine andere Einstellung zum Delegieren zuzulegen.

  1. Es bedeutet, dass wir anfangen, uns selber die Wertschätzung zu zeigen, die wir von anderen erwarten.

  2. Es bedeutet auch, die eigenen Baustellen aufzuräumen, z.B. Nein sagen lernen. Denn nur dann werden wir den anderen auch zutrauen, dass sie für sich selber einstehen.


Wir möchten delegieren ohne emotionales Drama. Es ist einfach eine Aufgabe, die wir abgeben. Damit das klappt, müssen wir die Ursache unserer Hemmungen beheben. Und das ist unsere Ur-Angst, nicht gemocht zu werden. Dass jemand böse auf uns sein könnte (oder auch nur leicht verstimmt) oder gar schlecht über uns reden könnte.


Das ist die Ur-Angst des Herdentiers, ausgestossen zu werden aus der Herde. Unsere Instinkte schlagen Alarm bei der Vorstellung - alles nur nicht das! Wenn wir verstehen, wie unser primitives Gehirn funktioniert, können wir solche Alarme erkennen und entschärfen. Sie sind zwar dann noch leise da, aber sie haben keine Macht mehr über uns und steuern nicht mehr unser Handeln.


Wir sind dann die Leader. Und als solche werden wir wahrgenommen und ganz natürlich respektiert. Delegieren ohne emotionales Drama wird so viel besser aufgenommen. Und das beste daran: Du kannst das lernen.


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Verena Tschudi ist Coach für Karriere und Leadership. Sie ist die Herausgeberin des Podcasts LEVEL ME UP! und inspiriert ihr Publikum für mehr Erfolg und Erfüllung im Job.

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